Imkerei in Finnland

Unsere Bienen

Wir stellen im Sommer über 300 Bienenstöcke in verschiedenen Teilen Finnlands auf. Wir stellen im Sommer über 300 Bienenstöcke in verschiedenen Teilen Finnlands auf, selbst hoch oben im Norden am Polarkreis. Dafür verwenden wir nach wie vor ökologische Kästen aus Holz. 15 Millionen Profis aus dem Honiggewerbe fliegen dann ca. 12 Milliarden Kilometer und produzieren ca. 20000 kg Honig. Zum Überwintern werden die Bienenstöcke an die Westküste gebracht, wo das Klima im Winter milder ist. So vermeiden wir ein Sterben der Tiere im Winter und die Bienen sind im Frühling sofort bereit mit dem Honigsammeln zu beginnen. In Westfinnland beginnt der Frühling auch eher, was eine längere Ernteperiode ermöglicht. Im Spätsommer hat der Imker alle Hände voll zu tun, da die Honigernte nicht auf einen Schlag erfolgt. Zudem hängen Quantität und Qualität vom Wetter und den Nektarpflanzen der Umgebung ab.

Die Geschichte der Bienenwirtschaft und des Honigs

Schon seit über 15 000 Jahren genießen Menschen Honig als Delikatesse. Bis in das 15. Jh. war Honig das einzige Süßmittel. Auch seine positive Gesundheitswirkung ist seit Jahrtausenden bekannt. Eine Bienenwirtschaft begann, als man entdeckte, dass man wilde Bienennester auch in hohle Bäume im Hofkreis oder in geflochtene Strohkörbe versetzen konnte. Die Honiggewinnung aus diesen Nestern war aber weiterhin nicht einfach. Als man vor ca. hundert Jahren begann, die Bienenwohnungen mit übereinandergesetzten Rahmen zu bauen, bekam die Imkerei neuen Schwung. In diesem sog. Mobilbau war die Bienenpflege einfacher und auch der Honig effektiver zu gewinnen.

So wird aus Nektar Honig

Eine Biene kann ca. 0,1g Nektar auf einmal zum Nest transportieren.Der Countdown für die Honigproduktion beginnt im März mit dem Eierlegen der Königin. Dann zieht es auch die Bienen hinaus, um den frischen Blütenstaub des Frühlings zu gewinnen. Deshalb sollten auch die Stöcke nahe den ersten Frühlingsblüten platziert werden: an Weiden, Blaubeeren, Huflattich und Erlen. Die eigentliche Nektarsammlung beginnt mit der Blüte von Blaubeere und Löwenzahn. Die Nektarquelle wird sorgfältig ausgewählt, da die Bienen Lieblingspflanzen besitzen.

Eine Biene kann ca. 0,1g Nektar auf einmal zum Nest transportieren. Die vom Flug zurückkehrende Sammelbiene übergibt anschließend den Nektar an eine Stockbiene zur weiteren Verarbeitung. Die Bienen veredeln den Nektar dann mit eigenen Enzymen und wandeln ihn in leicht verdaulichen Frucht- und Traubenzucker um. Da frischer Nektar reichlich Wasser enthält, der in warmen Nestern schnell zu gären beginnt, lassen die Bienen das überschüssige Wasser verdunsten, indem sie es abfächeln. Damit die Verdunstung leichter vonstattengeht, wird der Nektar möglichst auf mehrere Waben verteilt. Wenn der Honig nach Ansicht der Bienen fertig ist, verschließen sie die Wabe luftdicht mit Wachs. Im Sommer sammelt der Imker die fertigen Waben, um sie zu schleudern. Vor dem Schleudern wird die Wachsverdeckelung abgeschält. Durch die Zentrifugalkraft des Schleuderns löst sich schließlich der Honig von den Waben.

Wie Bienen den Winter (-30°C) überstehen

Die Bienen in der Wintertraube reagieren sehr empfindsam auf Störungen. Die Sommerbienen brauchen Honig für den eigenen Bedarf. Der Imker erhält seinen Anteil erst von dem als Wintervorrat gedachten Honig. Im Herbst ersetzt der Imker den als Wintervorrat gesammelten Honig der Bienen durch eine konzentrierte Zuckerlösung im Futterkorb. Die Biene verarbeitet und lagert die Lösung dann als ihre eigene Nahrung. Zusätzlich verbleiben als Nahrung einige Wabenkuchen im Nest, die reichlich Blütenstaub enthalten.

Kühlt das Wetter ab, bauen die im Spätsommer geborenen Arbeiterinnen um die Königin herum eine sog. Wintertraube. Im Inneren der Traube herrscht eine Wärme von 20 Grad. In ihr bewegen sich die Bienen und nehmen Nahrung auf. Die Bienen außerhalb der Traube sitzen dicht an dicht und erzeugen durch Flügelschlag Wärme.

Die Bienen in der Wintertraube reagieren sehr empfindsam auf Störungen. Heftiges Schneetreiben oder ungebetene Gäste können den Frieden des Nestes stören. Deshalb unternimmt der Imker auch im Winter Kontrollgänge zu den Stöcken. Zum Ende des Winters befreit der Imker den Vorplatz des Bienenstockes vom Schnee, damit die nackte Erde die Kraft der Frühlingssonne verstärken kann. Die Bienen haben dann große Eile, ihren Reinigungsflug zu beginnen, denn der Darm verlangt nach der langen Zeit im Nest nach Leerung.

Das Bienenvolk

Die Bienen verständigen sich untereinander mit einer raffinierten Tanzsprache und können Nachrichten sogar ganz im Dunkeln verstehen. Der Tanz zeigt die Richtung der Blumen im Verhältnis zum Sonnenstand an. Die Bienen besuchen ca. zwei Millionen verschiedene Blumen, um 400g Honig zu sammeln. Bienen leben schätzungsweise schon seit 150 Millionen Jahren auf der Erde.

Im Bienenvolk besteht eine strenge Arbeitsteilung. An der Spitze steht die Königin.

Königin

Im Bienenvolk besteht eine strenge Arbeitsteilung. An der Spitze steht die Königin, von der es in jedem Nest nur eine gibt. Werden in einem Nest mehrere Königinnen gleichzeitig geboren, zerbeißt die Erstgeborene die noch ungeschlüpften Königinnenlarven und vergiftet die Mitbewerberinnen durch einen Stich. Die Königin ist ein fortpflanzungsfähiges Weibchen. Sie fliegt nur ihren Hochzeitsflug zur Paarungszeit. Die für die Königin vorgesehenen Brutplätze sind die unteren ein oder zwei Abteilungen des Mobilbaus. Sie legt bis zu 1500 Eier am Tag.

Drohnen

Die Königin ist für den Nachwuchs des Bienenvolkes verantwortlich. Dafür bedarf es auch der Männchen, der Drohnen. Das Leben der Drohnen ist bequem aber kurz, es dauert nur ein bis zwei Monate. Sie leben im Nest in ‘Vollpension’. In einem Nest gibt es rund 500 Heiratskandidaten. Die Paarung erfolgt jedoch nicht mit der Königin des eigenen Nestes, sondern der Brautflug kann recht weit sein. Treffen auf dem Hochzeitsflug Königin und Drohnen zusammen, kommt es zur Paarung. Der Drohne bezahlt seinen Spaß mit dem Leben, denn sein Unterleib wird von dem der Königin mitgerissen. Die befruchtete Königin kehrt ins Nest zurück und verlässt es nicht mehr bis das Volk bei einer möglichen Nestteilung ausschwärmt. Das Nest versorgt die Drohnen nicht über den Winter, sondern die Arbeiterinnen werfen die nutzlos gewordene Gesellschaft hinaus.

Arbeiterinnen

Die Arbeiterin ist die Biene, welche in den Blüten schuften muss, um Nektar und Blütenstaub zu sammeln. Ein Bienenvolk kann zur Sommerzeit über 80 000 fleißige Arbeiterinnen besitzen, von denen der Großteil nicht überwintert. Auch die Arbeiterin ist ein Weibchen, jedoch unfruchtbar, da ihre Geschlechtsorgane verkümmert sind. Arbeitsbienen haben eine kurze Flugzeit, nur 3 – 4 Wochen. Während dieser Zeit fliegt die Arbeiterin ca. 800 km. Sie bringt den gesammelten Nektar zu den Stockbienen, die ihn in Honig umwandeln.

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